Die Welt ist nicht genug
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Erscheinungsjahr

1999

Original Titel

The World Is Not Enough

deutscher Titel

Die Welt ist nicht genug

Bond

Pierce Brosnan

Bondgirl

Sophie Marceau, Denise Richards

weitere Schauspieler

Robert Carlyle, Dame Judi Dench

Regie

Michael Apted

Produzent

Michael G. Wilson, Barbara Broccoli

Titelsong

 

von

David Arnold















Handlung:
Nach der Ermordung eines Ölmagnaten übernimmt 007 den Schutz von dessen Tochter, die auch auf der Todesliste stehen soll. Bonds intime Recherchen führen zu einem Atomtestgelände in Kasachstan, wo der gesuchte Terrorist einen Sprengkopf stiehlt, um die Welt zu verändern. Was 007 und eine neue Verbündete zu verhindern wissen.

Limitiert wie die Ölvorkommen, von denen die Welt nicht nur im 19. Bond-Abenteuer nicht genug hat, sind auch die Variationsmöglichkeiten der ins 27. Jahr gehenden, ungebrochen gewinnträchtigen Agentenserie. Vom kinetischen Prolog bis hin zur obligatorischen finalen Intimbelohnung Bonds bleibt alles beim Alten im Schlachtschiff des internationalen Actionfilms, das mit einem hohen Quantum an Explosionen, verbalen Zweideutigkeiten und einer relativ kleinen Dosis Erotik wieder sichere Millionengewinne einfahren wird, auch wenn Roststellen unübersehbar sind.

Seine stärksten Momente hat "Die Welt ist nicht genug" in den ersten dreißig Minuten, in der die fünf Drehbuchautoren Bond keine Ruhe gönnen und die Endloskette von mal clever-witzigen ("eine rein plutonische Beziehung"), mal platt zweideutigen Einzeilern ihren Anfang nimmt. In Bilbao erobert Bond (zum dritten Mal gespielt vom hier eher grimmig-entschlossenen als charmant-ironischen Pierce Brosnan) im Auftrag ihrer Majestät einen Geldkoffer zurück, den er in den Räumen des MI 6 dem Ölmagnaten King aushändigt, der eine neue, von Konkurrenten bekämpfte Pipeline vom Kaspischen Meer nach Istanbul bauen will. Minuten später ist der Industrielle vor den Augen der Agenten pulverisiert, und Bond auf der Themse per High- Tech-Boot der Attentäterin im Genick. Die Verfolgungsjagd durch die modernisierten Dockanlagen ist das spektakuläre Actionhighlight des Films, endet aber recht enttäuschend mit dem Selbstmord von Massimo Troisis "Postmann"-Muse Maria Grazia Cucinotta, die dem Film später noch gut zu Gesicht gestanden hätte. Nach einer gewohnt bildschönen und ästhetischen Titelsequenz, in der sich die obligatorischen Silhouetten der Bond-Babes aus Öltropfen materialisieren, wird die Doppelnull zum Schutz von Kings Tochter Elektra (Sophie Marceau) abgestellt, die sich erneut von dem Mann bedroht fühlt, der sie vor Jahren schon einmal entführt hatte. Robert Carlyle (gefürchtet als Schläger in "Trainspotting") spielt den schmerzunempfindlichen Terroristen Renard, der nach 45 Minuten in die Handlung eingreift und kurz darauf in Kasachstan unter großem Actiongewitter einen Nuklearsprengkopf stiehlt, mit dem er in Istanbul den Beginn einer neuen Welt herbeiführen will, deren Details wie üblich ausgespart werden. Bonds neue Verbündete wird nun Denise Richards als Nuklearwaffenexpertin Dr. Christmas Jones, die wie schon Izabella Scorupco in "Goldeneye" vorwiegend als Rennmaus agieren darf, die mit 007 vor Feuerbällen und riesigen Kreissägen davonlaufen kann. Richards, bisher sowohl bei Paul Verhoeven ("Starship Troopers") als auch John Mc Naughton ein "Wild Thing", wirkt als guter Engel deutlich blasser als Sophie Marceau, die als bad girl konträr zu ihrem Image besetzt ist, sich als zurückgenommene Erotikwaffe des Films gut in Szene setzt, aber an die Comic-Farbe Famke Janssens aus "Goldeneye" nicht heranreichen darf oder kann. Für die Wirkung des Films allerdings bleibt das nahezu bedeutungslos, sind doch die Unterschiede der Neunziger- Jahre-Bonds aufgrund der festgelegten Formel und Regisseuren, die sich, wie hier Michael Apted ("Nell"), völlig den Anforderungen unterordnen, kaum auszumachen. So spult auch diese Actionmaschine mit Boots-, Ski- und Pipelinejagden, Schlägereien, Tauchgängen und dem recht undynamischen, leicht enttäuschenden Finale auf einem U- Boot wieder ihr gewohntes Aufgebot an Stunts und schrulligen Technik-Gags ab, werden mit Elektronikguru Goldie vor der Kamera oder Garbage auf der Tonspur die Jugend und mit Q's neuem Assistenten John Cleese (ein Modell mit Zukunft) alterslose Humorfans angesprochen. Nicht anzunehmen, daß die Welt von diesem aufwendigen Re-Mix genug haben wird.
 kob.

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